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Am 5. Mai hob Fassadenspezialist seele den gläsernen Skywalk in den 4. Stock des Sportgeschäfts. Die spektakuläre Montage der 9t schweren Glaskonstruktion wurde von zahlreichen Zuschauern und einem Fernsehteam begleitet. Auch für seele war das Projekt aus technischer Sicht ein Besonderes: Es ist der erste freischwebende Glassteg, den seele in Österreich realisierte.
Konzipiert wurde der gläserne Panoramasteg und der neue Flagshipstore vom Stuttgarter Architektur- und Designbüro blocher partners gemeinsam mit dem Ingenieurbüro BAUCON ZT GmbH. Die freitragende Konstruktion aus Glas und minimalen Edelstahl-Fittingen liefert dank transparenter Böden und Glaswangen freie Sicht auf die Umgebung. Die exponierte Lage des Gebäudes direkt am Gebirgsfluss erforderte ein ausgeklügeltes Montagekonzept. Der Glassteg wurde daher in Gersthofen preassembliert und in einem Stück an den Montageort transportiert.
Im Vorfeld der Montage in Kaprun war bereits ein hohes Maß an Detailgenauigkeit und Koordination zwischen Glasverarbeiter und dem Konstruktionsteam von seele gefragt. Glasveredelung und Vormontage führte Glasspezialist sedak GmbH & Co. KG aus. In einen Montagerahmen wurden zunächst beiden 11m langen Glaswagen (6 x 12mm VSG) eingesetzt, die als statische Träger des Glasstegs fungieren. Danach wurden die vier Bodenplatten aus Verbundsicherheitsglas aufgelegt. Als letzten Schritt wurde das Endstück passgenau eingesetzt. Nach Verklebearbeiten wurde der Glassteg verladen und ins österreichische Kaprun transportiert.
Am vergangenen Mittwoch, drei Tage nach Abschluss der Vormontage, wurde der Steg in Kaprun an seine finale Position geliftet. Die direkte Lage an der Ache forderte nicht nur die seele Monteure, sondern auch den für 250t ausgelegten Teleskopkran. Dessen 45m langer Ausleger hob den Glassteg von der Straßenseite über das Gebäude zur Einbaustelle im vierten Obergeschoß. Dort justierten und fixierten die Monteure die Glaskonstruktion mittels Ausgleichskonsolen im Gebäude. Zwei Edelstahlschwerter, die an den Glaswangen befestigt sind, durchdringen das Gebäude und werden mittels zwei M48 Gewindebolzen fixiert. Durch diese minimalen Gebäudeanschlusspunkte entsteht die imposante, freischwebende Optik. Sie trägt Eigengewicht und wirkt weiteren Kräften, wie Nutzlast (max. 45 Personen à 100kg) oder Schnee (3kN/m² Flächenlast) und Wind (bis 140km/h), entgegen.
Spannend war die Montage aufgrund der Wetterprognosen, da am Montagetag schlechtes Wetter und starke Winde vorausgesagt wurden. So musste die Montage kurzerhand in die frühen Morgenstunden vorgezogen werden. Ohne Wind und Wetter wurde der Steg dann erfolgreich vor dem Wetterwechsel fixiert. Kurz nach der Montage fing auch schon der Regen an und es wurden Windgeschwindigkeiten über 12m/s gemessen, die die Montage verhindert hätten.
„Neben Equipment und Montageteam spielt gerade das Wetter, das in Bergregionen schnell umschlagen kann, eine große Rolle. Man muss einfach alles im Blick haben und flexibel reagieren“, fasst Montageleiter Manuel Hofmair zusammen. „Komplexe Montagen sind eigentlich an der Tagesordnung bei seele, aber der Bründl-Steg war für mich ein besonderes Projekt. Klares Ziel der Planung war es, eine zeiteffektive Montage zu ermöglichen. So konnte vor Ort alles ganz schnell gehen und der Steg in nur 4 Stunden montiert werden.“
Bründl Sports ist einer der größten Sport- und Renthändler in Österreich. In Kaprun entsteht mit dem Flagshipstore eines der innovativsten Sporthäuser der Alpen. Das 2.500qm große Sportgeschäft in Form eines Monolithen, bietet neben Panoramasteg, gläserner Ski-Service-Werkstatt und Bar & Lounge mit Dachterrasse, eine Outdoor-Indoor Schuhteststrecke mit Laufanalyse, einer Kids-Boulderwand sowie einer etagenübergreifenden Rutsche für Kinder. Die Eröffnung ist für Herbst 2021 geplant. Der Architekturentwurf stammt vom Stuttgarter Architektur- und Designbüro blocher partners, das gesamte Baumanagement und die Detailplanung wird durch das Team von MAB Kaprun umgesetzt.
Über den Baufortschritt berichtet Bründl Sports hier: